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Ob eine schwarze Katze Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist, oder eine Maus. (Max O´Rell) Nach 13 Jahren Hund konnte ich mir beileibe nicht vorstellen, irgendwann einmal auf die Katze zu kommen. Denise, meine Partnerin und Katzenkennerin, hat mir allerdings glaubhaft versichert, dass eine (!) Katze kaum Arbeit macht, keiner übermäßigen Pflege bedarf und man eigene private Unternehmungen betreffend relativ unabhängig sei: Eine Katze könne man ohne Probleme auch mal alleine lassen. Dies alles klang für mich überzeugend und der Weg von einer (!) Katze zur Sinnhaftigkeit, gleich zwei zu nehmen ("Zwei Katzen langweilen sich nicht, wenn wir mal nicht da sind ...") war dann nicht allzu weit. Nun gut, zwei Katzen sollten es sein ... macht ja auch Sinn, zumal wir beide berufstätig und in der Freizeit viel unterwegs sind. Stellte sich die Frage, welche Art von Katze es denn sein sollte: Katze ist ja nicht gleich Katze. Mein Vorschlag, eine Nacktkatze zu nehmen (weil ... die haaren nicht), war (a) nicht ernst gemeint und (b) offensichtlich auch nicht mehrheitsfähig. Uns beiden angetan hat es vielmehr eine Maine-Coon. Zu dieser Rasse ist anzumerken, dass sie zu den Groß- bzw. Waldkatzen zählen und enorme körperliche Ausmaße annehmen können. Bisweilen ist von Exemplaren von bis zu 10 Kilogramm Körpergewicht zu lesen. Zu einem Rassepferd stellt man häufig als sog. "Beistellpferd" ein Pony oder eine Ziege mit in den Stall, da dies beruhigend wirkt. So sollte unserer Rasse-Maine-Coon eine "Beistellkatze" an die Seite gestellt werden: Eine ganz normale Hauskatze, nichts besonderes ... einfach nur zur Bespaßung unserer beabsichtigten Super-Katze. Wenn ich hier von "Katze" spreche, sollte erstens klar sein, dass wir von Beginn an auf der Suche nach "Katern" waren, Hintergrund war vor allem die einfachere Kastration dieser Tiere. Zweitens sollten unsere Kater keine "Freigänger" sein, also das Haus bzw. die Wohnung nicht verlassen. Angesichts einer Rasse-Maine-Coon vielleicht auch deshalb nachvollziehbar, weil diese Tiere recht teuer sind ... Apropos Maine-Coon: Wir also auf der Suche nach einer Zucht. Gefunden haben wir eine Züchterin im Nachbardorf, die uns mit ihrer tollen Zuchtanlage und dem Herzblut, welches sie für die Katzen zu haben schien, genau die richtige Vermittlerin einer Maine-Coon zu sein schien. Wir wurden uns einig. Der Geburtstermin stand an und leider brachte die Zuchtkatze keine Lebend-Kitten zur Welt. Schweren Herzens und sehr traurig haben wir uns dann auf den Weg gemacht, eine Alternative aufzutun. Während dessen hat Denise eine super nette Züchterin im Kreis Gütersloh aufgetan, die einen schlicht schwarzen Kater aus einem erst wenige Wochen alten Wurf zu verkaufen hatte. Wir haben dieses kleine Fellknäuel dann besucht und waren auf den ersten Blick verliebt. Nun galt es, noch einige Zeit zu warten, bis der Kleine die nötige Größe hatte, um von seiner Mama getrennt zu werden. | Parallel haben wir Ausschau nach einer Maine-Coon gehalten und diese, exakt so alt wie der kleine Schwarze, in Ahlen bei einem "Hobbyzüchter" gefunden. Wir waren zu leichtgläubig, zu naiv, zu blind und zu vernarrt in den kleinen Kerl, um zu erkennen, dass der hier in Rede stehende Kater zwar auf den ersten Blick wie eine Baby-Maine-Coon aussah, aber keine war. Heute sind wir froh darüber, dass Wallace kein Riesenkater geworden ist. Bei seinem Temperament würde er uns ansonsten vermutlich die Wohnung zerlegen ... Die gefühlte Ewigkeit, bis die beiden Fellnasen zu uns kamen, haben wir genutzt, uns auf die neuen Mitbewohner einzustellen: In der Annahme einer Maine-Coone zwei große Kratz- und Katzenbäume (Merke: Maine-Coons werden rieeesig), zwei große Katzenklo´s und jede Menge Utensilien. Und dann musste die Frage nach den Namen geklärt werden: Ich wollte ja "Waldemar Hartmann", Denise konterte mit "Delling & Netzer". "Klaus und Klaus" waren dann ebenfalls nicht mehrheitsfähig und nach einem köstlich amüsierten Abend mit dem Film "Der Wixxer" stand fest: Edgar & Wallace sollen die beiden heißen. Endlich war es dann soweit: Zunächst kam der Schwarze, wenige Tage später der Rote. Nun sind Edgar und Wallace fast drei Jahre alt und die Kräfteverhältnisse zwischen diesen beiden Katern haben sich in eine nicht für möglich gehaltene Richtung entwickelt: Wallace hat sich als Maine-Coon-Attrappe herausgestellt: Mittelgroß, eher zierlich, drahtig ... nur ein Hauch von Maine-Coon, wie man dies unschwer an den Pinseln auf seinen Ohren und seinem rassetypischen Kinn erkennen kann. Edgar, der kleine "Beistell-Kater" hat größenmäßig die Herrschaft in der Wohnung übernommen: Groß, wuchtig, sieben Kilo und schwerpunktmäßig relaxed. BildergalerieAuch charakterlich unterscheiden sich die beiden Rabauken ganz erheblich: Wallace, der Möchtegern-Maine-Coon, ist quirlig, hektisch und immer auf dem Sprung: Beim Menschen würde man vermutlich ADHS attestieren. Edgar ist eher der Teddy, ruhig, sanft, durch (fast) nichts aus der Ruhe zu bringen: Die Entdeckung der Langsamkeit ... Edgar & Wallace ergänzen sich jedenfalls perfekt, sind für uns erkennbar die besten Buddy´s. Sie spielen zusammen, sie schlafen zusammen, sie sind immer auf der Suche nach dem jeweils anderen. Besser hätten wir alle es nicht treffen können ... |