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Ostenfelde ist ein Ortsteil von Ennigerloh mit etwa 2500 Einwohnern und liegt nordöstlich von Ennigerloh im Kreis Warendorf. Der Ort ist neben kleineren und mittelgroßen Gewerbebetrieben auch von der Landwirtschaft geprägt. Bekannt ist Ostenfelde als Geburtsort des Mathematikers Karl Weierstraß (geboren 31.10.1815 in Ostenfelde, gestorben 19.02.1897 in Berlin). Ostenfelde wurde um das Jahr 900 erstmalig in einem Güterverzeichnis der Abtei Werden an der Ruhr als Astonfelde erwähnt. In der Zeit von 1022 bis 1032 fällt wahrscheinlich die Gründung der Pfarre, die im Jahre 1177 erstmals in einer Urkunde genannt wird. Im Jahre 1656 erwirbt Dietrich Hermann von Nagel den Besitz Vornholz, der im Dreißigjährigen Krieg zum Teil zerstört wurde. Auf den alten Grundmauern erbaut der Architekt Pictorius der Ältere das heutige Schloss Vornholz. Die Geschichte Ostenfeldes ist bis heute mit diesem Adelsgeschlecht eng verbunden. Es ist mir als Bürgermeister eine große Freude, mit der Eigentümerfamilie einen guten und freundlichen, stets lösungsorientieren Umgang zu pflegen. Für die Entwicklung des Ortes Ostenfelde hat sich dies zumindest als außerordentlich förderlich herausgestellt. Im Jahre 1675 wird nach einem anhaltenden Streit der Besitzer der Nienburg verhaftet. Auf Befehl des Fürstbischofes Christoph Bernhard von Galen wird die Nienburg durch die Soldaten des Dietrich Hermann von Nagel zerstört. Eine Ruine erinnert noch heute an den Standort dieser Burganlage. Durch die Heirat des Hermann Adolf von Nagel mit Johanna Elisabeth von Doornick im Jahre 1765 heißt das Geschlecht jetzt von Nagel-Doornick. Die Nachfahren dieses Adelsgeschlechtes leben noch heute auf dem Wasserschloss Vornholz. Dieses Wasserschloss ist ein wahres Kleinod unter den vielen Wasserschlössern im Münsterland. Der überaus gepflegte Eindruck überträgt sich auch auf die die Besitzung umgebenden Parklandschaften und den wunderschönen Golfplatz.
Eine ganz maßgebliche Rolle im dörflichen Leben spielt der größte Sportverein vor Ort, nämlich der TSV Ostenfelde. Hier wird in mehreren Sparten hervorragende Jugendarbeit geleistet, die Ausdruck des hohen ehrenamtlichen Engagements der Vereinsmitglieder ist.
Eine ebensolche Aufmerksamkeit verdient sicherlich auch die Theater-Laienspielschar, die alljährlich ihre vom Regisseur selbst verfassten plattdeutschen Stücke aufführt - nicht nur in Ostenfelde, sondern angesichts der herausragenden Qualität auch auf den Bühnen anderer Städte in der Region. |
Die alte Kirche auf dem Margarethenplatz wird abgebrochen, nachdem in den Jahren 1860 bis 1861 die neue Kirche St. Margaretha nach Plänen des Münsteraner Diözesanbaumeisters Emil von Manger erbaut worden war. Der Margarethenplatz ist heute der zentrale "Kommunikationsplatz" im Ort. Hier finden zum Beispiel die Aufmärsche im Rahmen des alljährlichen Schützenfestes ebenso statt, wie der wunderschöne Weihnachtsmarkt, der Dank der Aktivität des Arbeitskreises Dorfentwicklung und der Unterstützung wohlmeinender Menschen im Dezember 2013 "wiederbelebt" werden konnte. Clemens Freiherr von Nagel-Doornick gründet 1937 das Gestüt Vornholz, das nach seinem Tode wieder aufgelöst wurde. Nicht nur seit dieser Zeit ist der Ort Ostenfelde untrennbar mit dem Reitsport verknüpft. So ist es kaum verwunderlich, dass das erste Reitturnier in Deutschland nach dem II. Weltkrieg in Ostenfelde stattgefunden hat. Noch heute zeugen zwei Reit- und Fahrvereine sowie die vielen Pferdekoppeln und -weiden von der engen Verbundenheit der Ostenfelder mit dem Pferd. Am 1. Januar 1975 wurde Ostenfelde nach Ennigerloh eingemeindet. Quelle der geschichtlichen Daten: Wikipedia Ostenfelde gehört zweifelsohne zu den schönsten Dörfern in Nordrhein-Westfalen, was ohne Zweifel auch ein Verdienst des überaus regen Heimatvereines und des Arbeitskreises Dorfentwicklung ist, die sich beide für die dörfliche Entwicklung große Verdienste erworben haben. Ostenfelde wird zu Recht als die "Perle des Münsterlandes" bezeichnet.
Ein großer Schreck fuhr den Ostenfeldern in die Glieder, als vor einigen Jahren der einzige am Ort verbliebene Lebensmarkt kurzfristig seine Pforten schloss. Wie man so sagt, war "Holland in Not", denn ohne Lebensmittelnahversorgung bricht vieles von einer intakten dörflichen Infrastruktur zusammen. Durch die Bündelung der politischen Kräfte im Rat der Stadt Ennigerloh ist es dann gelungen, einen neuen Vollsortimenter in Ostenfelde anzusiedeln, der seitdem die Menschen "mit Butter, Milch und Brot" versorgt. |