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... und Motorrad

Rumänien ist nun nicht das klassische Land, um dort mit dem Motorrad den Urlaub zu verbringen. Insbesondere gilt dies für die Fraktion der Sportmaschinen.

Anspruchsvoll ist zudem die Anreise, so man diese nicht mit PKW und Motorradanhänger bewerkstelligen möchte. Aus dem Münsterland bis nach Hermannstadt / Sibiu sind es rund 1.800 Autobahnkilometer. Aber: Welcher Motorradfahrer fährt schon bis dorthin über die Autobahn, zumal es wundervolle Anreiserrouten gibt.

Der Trick bei der Anreise liegt darin, diese schon als Urlaub zu sehen und nicht stoisch den Weg über die Autostrada zu wählen. Meist gönne ich mir drei, manchmal sogar vier Tage, um gemütlich die sich verändernde Landschaft, die sich wandelnden städtebaulichen Strukturen  und die in Richtung Osten vermeintlich immer gastfreundlicher werdenden Menschen wahrzunehmen und zu genießen.

Rumänisches Waterboarding ...Rumänisches Waterboarding ...

Eine spannende und abwechslungsreiche Route führt aus dem Münsterland kommend durch den Thüringer und Bayerischen Wald durch Böhmen und Mähren nach Eger (Ungarn) und von dort aus dann über Oradea nach Sibiu. Rechts und links des Weges liegen viele interessante POI´s, die man quasi ganz nebenbei erkunden kann. Zudem führt diese Route durch das Apusener Gebirge, mitunter fälschlicherweise aus als "Westkarpaten" bezeichnet. 

Von dort ist es nicht mehr weit bis nach Turda, wo ein echtes Abenteuer nicht nur auf den Biker wartet: Mehr als 100 Meter geht es mit einem Aufzug unter die Erde, wo einem ein Salzbergwerk mit bizarren Formationen den Atem verschlägt.

Unterwegs nach Rumänien ...Unterwegs nach Rumänien ...

Einmal angekommen in Rumänien präsentiert das Land dem Motorradfahrer die gesamte Palette denkbarer Straßenzustände: Der Transfagarasan, aber auch die Transalpina (beides spektakuläre Hochgebirgspässe) lassen das Herz eines jeden Supersport-Piloten höher schlagen, die kleinen Nebenstrecken das des Enduro-Freundes. Auch das harte Crossen ist in der abgeschiedenen Bergwelt Siebenbürges problemlos machbar, sicherlich aber nicht mit den typisch deutschen Groß-Reise-Enduro-Monstern. Hierfür bedarfs schon einer kleinen, leichten Motocross-Maschine von rund 250 bis 450 ccm.

Obacht geben muss man allerdings stets und ständig, nicht ohne Grund zählt Rumänien zu den europäischen Ländern mit der höchsten statistischen Verkehrstotendichte. Bange machen gilt allerdings nicht, man(n) sollte aber gleichwohl immer aufmerksam sein: Auf den Hauptstraßen und großen Transitstrecken tummeln sich nebeneinander große LKW, Sprinter und Transits, PKW, Traktoren, Pferdewagen, Fahrradfahrer und Fußgänger. Auf den Nebenstrecken könnte hinter jeder Kurve ein Schafherde stehen, ebenso ein Pferdewagen gemütlich vor sich hin rollend.

Eine besondere Erwähnung bedarf das Thema "Schlaglöcher". Ich habe Streckenabschnitte "genießen" dürfen, die von Löchern übersät waren, und zwar solche der Kategorie "Motorradhelm passt rein". Ein ehemaliger Reisepartner hat sich in einem solchen im Jahr 2017 seine Hinterradfelge geschreddert. Also: Immer schön aufpassen ...!

In 2019 stand für meine Lebensgefährtin und für mich dann ein ganz besonderes Abenteuer auf dem Programm: Wir sind aus dem Münsterland "quer durch" bis in die Beskiden, einem Karpatenausläufer im süd-östlichsten Zipfel Polens, unmittelbar vor der Grenze zur Ukraine, gereist und von dort durch die Slowakei und Ungarn bis in die Nähe von Satu Mare (Nordrumänien).

Von dort ging es dann durch´s Apusener Gebirge nach Alba Iulia, Sibiu, über den Transfagarasan und die Transalpina, einem Abstecher nach Baile Herkulane (Herkulesbad) bis an das rumänisch-serbische Grenzgebiet entlang der Donau - einmal Rumänien Nord-Süd.

 

 

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